In unserem vorangegangen Blogartikel Tierischer Kaffeegenuss - Kaffeespezialitäten der besonderen Art haben wir Euch einige extravagante Kaffeeraritäten bereits vorgestellt. Doch nicht alle der vorgestellten Kaffees gehören auch zu den Luxuskaffees. Die fünf teuersten Kaffeespezialitäten stellen wir Euch heut vor.
Das Kaffee auch in den USA wächst ist den wenigsten Kaffeetrinkern bekannt. Doch dank fruchtbarer Vulkanböden und tropischem Klima wächst auf dem Big Island einer der besten und teuersten Arabica Bohnen der Welt. An den Hängen der Vulkane "Maunoa Loa", "Hualalai" und "Mauna Kea" gedeiht der Hawaii Kona, eine Typica Arabica Varietät, hervorragend. Nur Kaffee der im District Kona wächst, darf Hawaii Kona genannt werden. Der Zusatz "Extra Fancy" ist die höchste Qualitätsstufe. Die Hohe Qualität und das kleine Anbaugebiet sind natürlich maßgeblich dafür verantwortlich, dass dieser Kaffee einen hohen Preis hat. Rund 100 Euro muss der Kaffeeliebhaber in Deutschland für ein Kilo Hawaii Kona bezahlen. Ein Preis, den er für Kaffeeqourmets wert ist. Sein Geschmack ist einzigartig. Gehaltvoll, fruchtig würzig - mit unter leichte Pfeffenoten. Eine zarte fein fruchtige Säure rundet seinen Geschmack ab. Extravagant und exotisch. Wer die Möglichkeit hat ihn zu probieren, sollte dies tun. Es lohnt sich.
Einer der bekanntesten Luxuskaffees ist der Jamaica Blue Mountain. Im englischen Königshaus gehört dieser Kaffee zum guten Ton. Angebaut wird dieser edle Kaffee in den Bergen von Jamaica bei Höhen von bis zu 2.200 Metern. In einem genau abgesteckten Gebiet, ähnlich wie beim Champagner, gedeiht dieser Arabica. Durch den immer herrschenden Nebel reifen die Bohnen nur langsam und entwickeln dabei ein ganz besonders sanftes Aroma. Aufgrund der Höhe besitzt der Jamaica Blue Mountain kaum Koffein. Bei dieser Anbauhöhe ist die Pflege und Ernte (natürlich per Hand) besonders aufwändig. Hauptgrund dafür, dass Kaffeegenießer rund 150 Euro für ein Kilo Jamaica Blue Mountain ausgeben müssen. Belohnt wird man mit einem besonders sanften, harmonischen und süßlichen Kaffee. Eine weitere Besonderheit: Der Jamaica Blue Mountain wird nicht, wie bei anderen Kaffeesorten üblich, in Säcken abgefüllt. Echter Jamaica Blue Mountain wird in hellen Holzfässern mit schwarzem Aufdruck abgefüllt. Die Fässer müssen anschließend unbrauchbar gemacht werden. Damit sollen Fälschungen verhindert werden.
Rund 1.200 km vor der afrikanischen Küste liegt die Insel St.Helena. Geschichtskundigen Kaffeetrinkern ist die Insel als Exil von Napoleon Bonaparte bekannt. Die Insel ist vulkanischem Ursprung und gerade einmal 15 km lang und 11 km breit. Das Anbaugebiet ist demnach wirklich sehr sehr klein und schon allein deshalb wird der St. Helena Kaffee immer eine Rarität bleiben. Der Kaffeeanbau, die Verarbeitung und die Ernte erfolgen ausschließlich per Hand und nach biologischen Gesichtspunkten. Sein Geschmack ist von Schokoladen-, Haselnuss- und Mandelnoten geprägt. Eine scharfe Würze spürt man im langanhaltenden Abgang. Zwischen 160 bis 200 Euro kostet ein Kilo dieser handverlesenen Kaffeespezialität.
Für diese Kaffeespezialität geht die Reise nach Thailand. Dort "veredeln" heimische Elefanten die in ca. 1500 Metern gewachsenen Kaffeebohnen in ihrem Verdauungstrakt. Durch die Magenenzyme der Elefanten sollen die Bitterstoffe des Kaffees abgebaut und das Aroma würziger werden. Für diesen "besonderen" Geschmack des Black Ivory - auch schwarzes Elfenbein genannt - muss der Kaffeetrinker rund 850 Euro pro Kilo aufbringen.
Mit rund 1.200 Euro pro Kilo ist der indonesische Kopi Luwak der teuerste Kaffee der Welt. Der Kopi Luwak ist landläufig auch als Katzenkaffee bekannt. Die Rohbohnen des Kopi Luwaks werden von den dort heimischen Fleckenmusangs gefressen und im Magen fermentiert. Da der Kern der Kaffeekirsche unverdaubar für das Tier ist, scheidet er diesen wieder aus. Aus dem Katzendung sammeln die Kaffeefarmer die Kerne, waschen diese und trocknen sie in der Sonne. Dieses "Verfahren" sorft für einen unverwechselbaren und eigenartigen Geschmack. Er ist schokoladig, erdig und gehaltvoll. Mitunter besitzt er ein muffiges Aroma.
Die Siegermedaille für den teuersten Kaffee der Welt hat allerdings auch eine dunkle Seite. Um das schnelle Geld zu verdienen, werden die Fleckenmusangs in Gefangenschaft gehalten und gerüchteweise auch mit billigstem Rohkaffee gefüttert. Die ausschließliche Ernährung mit Kaffeekirschen führt zu Mangelerscheinungen der Tiere. Die permanente Gefangenschaft zeichnet die Tiere mit deutlichen Verhaltensstörungen. Einen Trend den man als bewusster Kaffeetrinker nicht unterstützen sollte.
Arne Preuss, vom bekannten Kaffeeportal Coffeeness hat sich in seinem Artikel „Kopi Luwak - Was steckt hinter dem Mythos Katzenkaffee“ ausführlich und kritisch mit diesem „besonderen“ Kaffee auseinander gesetzt.