Kolumbien gehört zu den führenden Kaffeeanbauländern der Welt. Nach Brasilien und Vietnam liegt Kolumbien momentan auf Platz 3 der größten Kaffee-Erzeuger. Kolumbien blickt auf eine noch recht junge Kaffeeanbaugeschichte zurück. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts brachte ein katholischer Geistlicher, der in den Antillen lebt, die ersten Kaffeepflanzen über Venezuela nach Kolumbien. Das der Kaffeeanbau in Kolumbien zur Erfolgsgeschichte wird, liegt vor allem an den hervorragenden klimatischen Bedingungen, die das Land zu bieten hat. Im Triángulo de Oro del Café, dem sogenannten Kaffeedreieck, dominieren Kaffeepflanzen die Landschaft. Die Region erstreckt sich über die Provinzen Caldas, Risaralda und Quindío und bietet beste Wachstumsbedingungen für Kaffeepflanzen. In Kolumbien werden ausschließlich Arabica Kaffees angebaut. Bei Durchschnittstemperaturen von 24-26 Grad, nährstoffreicher Vulkanerde und reichen Niederschlägen fühlen sich die empfindlichen Arabica Pflanzen wohl.
Kolumbien gilt zwar als eins der industriell meist entwickelten Ländern in den Anden, aber nach wie vor ist es ein sehr landwirtschaftlich geprägtes Land. Der Kaffee- und Obstanbau sowie der Anbau von Blumen (überwiegend Rosen) bilden einen der größten Wirtschaftszweige Kolumbiens.
Etwa 2 Millionen Cafereros (span. Kaffeebauern) und Erntehelfer leben in Kolumbien vom Kaffeeanbau. Kein Wunder also, dass 1927 mehrere Kaffeebauern den FNC (Federaciòn Nacional de Cafeteros de Colombia) gegründet haben um die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kaffeebauern zu verbessern. Die Non-Profit Organisation zählt heute mehr als eine halbe Million Mitglieder, überwiegend Kleinbauern von familiengeführten Plantagen. Nachhaltiger Kaffeeanbau, Verbesserung der Kaffeequalität sowie die Forschung und Förderung neuer Technologien sind Schwerpunkte der Organisation.
Die Haupterntezeit für kolumbianischen Arabica liegt in der Zeit zwischen September und Dezember. Ab April bis Juni wird nachgeerntet. Die Kaffeeernte erfolgt in Kolumbien ausschließlich per Hand. Die hand-picked Ernte hat den großen Vorteil, dass nur die reifen Kaffeekirschen abgeerntet werden und damit eine Garantie für die hohe Qualität kolumbianischen Kaffees ist. Nach der Ernte wird der Kaffee gewaschen und in einem Fermentationsbecken ca. 30 Stunden ruhen gelassen. Nach diesem Fermentationsprozess werden die Bohnen in der Sonne getrocknet. Im weiteren Verarbeitungsprozess werden das Fruchtfleisch und das Pergamenthäutchen entfernt.
Rohkaffee aus Kolumbien wird grundsätzlich in drei Kategorien unterteilt: Der Supremo ist großbohnig, mittelkräftig, fruchtige Aroma und wenig Säure und zählt zur besten Qualität. Der Excelso ist deutlich kleiner als der Supremo, samtig und weich im Geschmack und besitzt eine gute Geschmacksfülle. Die dritte Kategorie ist der UGQ (= Usual Good Quality). Dabei handelt es sich um eine klare Durchschnittsqualität.
Hochwertige kolumbianische Hochlandkaffees zeichnen sich durch ein volles und rundes Aroma, eine gute Fülle, zarten Nussanklängen und einer besonders guten Magenverträglichkeit aus. Ein Kaffee wie gemacht für alles Pour-Over Zubereitungsmethoden. Ob French-Press, AeroPress oder klassischer Filteraufguss – bei diesen Zubereitungsmethoden entfaltet sich das reine und tiefgründige Aroma des kolumbianischen Hochlandarabicas am besten.
Wer den kolumbianischen Arabica im Vollautomat zubereiten möchte, erhält als lange Tasse Kaffee einen außerordentlich gehaltvollen, intensiven und ausbalancierten Kaffee. Für espressobasierende Getränke ist der Colombia Supremo aber nicht unbedingt geeignet. Für eine intensiven Latte Macchiato oder Espresso ist der Colombia Supremo zu sanft.