Wir haben den ersten Binger Kaffee geerntet! Seit vielen Jahren wächst ein Kaffeebaum in unseren Geschäftsräumen. Durch liebevolle Pflege, viel Sonne und Wasser trug er letzten Sommer zum ersten Mal Blüten. Jetzt endlich ist es soweit. Wir können die ersten Früchte ernten. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, ihnen am Live-Beispiel die Kaffeeernte und den Aufbau einer Kaffeekirsche näher zu bringen.
Wir haben den ersten Binger Kaffee geerntet! Seit vielen Jahren wächst ein Kaffeebaum in unseren Geschäftsräumen. Durch liebevolle Pflege, viel Sonne und Wasser trug er letzten Sommer zum ersten Mal Blüten. Jetzt endlich ist es soweit. Wir können die ersten Früchte ernten. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, ihnen am Live-Beispiel die Kaffeeernte und den Aufbau einer Kaffeekirsche näher zu bringen.
Die reife Kaffeekirsche ist in unserem Fall dunkelrot. Es gibt Arabica Varietäten, die im Reifezustand goldgelbe Früchte tragen. Wir pfücken per Hand nur die wirklich reifen Kirschen - ernten also im sogenannten Picking-Verfahren. Die noch nicht reifen Kirschen bleiben dabei noch einige Zeit am Baum hängen. Dieses Verfahren ist sehr aufwändig, da die Pflückermannschaften mehrmals in einem Zeitraum von bis zu sechs Wochen die Plantage ernten müssen. Der Vorteil ist die hohe Qualität des Erntegutes.
Die Kaffeekirschen sind ca. zwei cm groß. Die Schale ist fest und läßt sich nur wenig drücken. Nach dem öffenen der Schale, wir bedienen uns eines Messers, sieht man die beiden zusammen liegenden Kaffeekerne. Die Kerne sind von einer schleimigen Schicht umgeben. Fruchtfleich, wie man es beispielsweise von unseren heimischen Kirschen kennt, gibt es beim Kaffee nicht. Die sogenannte Pulpe ist vielmehr eine zuckrige Schleimschicht, die dem Kern Nahrung liefert. In den Erzeugerländern ist in der Regel keine Weiterverarbeitung der Pulpe vorgesehen. Sie wird bei den Farmen, die ihre Ernte selbst aufbereiten als Düngemittel wieder zurück in die Plantage gefahren.
Sehr leicht lassen sich die beiden Hälften des Kerns trennen. Man erkennt jetzt schon deutlich die Form der eigentlichen Kaffeebohne. Allerdings sind diese noch sehr klebrig. Umgeben ist jede der beiden Häften mit einer relativ dicken und festen Haut. Diese Hautschicht, die Pergamenthaut, wird bei der weiteren Aufbereitung des Kaffees ebenfalls entfernt. Die Kaffeeaufbereitung, die möglichst schnell nach der Ernte des Kaffees vorgenommen werden muss, haben wir an anderer Stelle schon erläutert.
Immer wieder wenn wir uns mit dem Thema Kaffeeanbau beschäftigen sind wir beeindruckt, wie viele Arbeitsschritte notwending sind, bis eine Tasse Kaffee auf dem Tisch steht. Wir als Verarbeiter erleben nur einen kleinen Teil des anspruchsvollen Jobs, guten Kaffee zuproduzieren.
Wir haben an unserem Kaffeebaum rund 300 Gramm Kaffeekirschen geerntet. Bis diese fertig aufbereitet und geröstet waren, blieben noch etwas mehr als 200 Gramm. Für ein Kännchen Kaffee reicht das gerade :-)
Die Erzeugerländer ernten pro Kaffeebaum etwa 500 Gramm fertig aufbereiteten Kaffee. Also quasi verschiffungsfähiger Kaffee. Bei einem Bedarf von 560.000 Tonnen Röstkaffee alleine in Deutschland müssen einige Kaffeebäume gepfückt werden. Das die meisten davon nicht im Picking Verfahren geerntet werden, dürfte klar sein. Dieses anstrengende Verfahren ist nur den Kaffeespezialitäten vorenthalten, die zum Beispiel in unserer Rösterei verarbeitet werden.