Australien Skybury – Kaffeespezialität aus Down Under
In Mareeba, North Queensland, wird seit 1987 die Kaffeeplantage Skybury betrieben. Australischer Kaffee ist keinesfalls Massenware. Durch seinen einzigartigen Geschmack hat er sich zu einer wahren Kaffeerarität entwickelt und überzeugt mittlerweile Kaffeekenner und Liebhaber in aller Welt.
Der heutige Besitzer Ian MacLaughlin entdeckte die Skybury Farm in den 80er Jahren. Auf einer Motorradtour mit seiner Frau Marion durch das Atherton Tafelland, stieß er per Zufall auf die verlassene Kaffeefarm. Noch im gleichen Jahr kauften die Beiden die Farm und wanderten nach Australien aus. Seit dem pflanzt die Familie dort neben dem berühmten Skybury Arabicakaffee auch Papayas, Bananen und andere tropische Früchte angebaut.
Der auf 600 Meter angebaute Arabica Kaffee gehört zur Varietät Bourbon und Catuai und wird nass aufbereitet. Die Familie entwickelte eine eigene Methode zur Verbesserung des Aromas. Man belässt während des Bearbeitungsprozesses eine geringe Menge an Pulpe-Resten auf den Bohnen, indem man die Fermentation unterbricht. Die anschließende Hochgeschwindigkeitswäsche versiegelt das Aroma und bewirkt, dass die verbleibenden Pulpe-Reste von der Bohne absorbiert werden. Bei der späteren Röstung karamellisieren diese Reste und geben ein süßlich, karamelliges Aroma frei. Verschickt wird die Kaffeerarität in kleinen 20 Kilo-Säcken.
Die Kaffeepflanzen werden übrigens zu 60 Prozent rein organisch gedüngt. Auf Insektizide verzichtet der Plantagenbesitzer gänzlich.
Kaffeekultur in Australien
Nicht nur im Kaffeeanbau gehört Australien zu den Exoten, auch die Kaffeekultur vor Ort gestaltet sich deutlich anders, als man es als Europäer gewöhnt ist. Mittlerweile hat sich dies zwar etwas geändert aber vor Jahren waren Cafes, welche Kaffeespezialitäten anbieten, noch die Seltenheit.
Einen herkömmlichen Kaffee so wie wir ihn hier kennen, kennt man dort aber nach wie vor nicht. Unserem Kaffee am ähnlichsten ist der sogenannte „Long Black“, ein Espresso der mit Wasser verlängert wird und gegebenenfalls mit etwas Milch verdünnt wird.
Die Australier bereiten ihren Kaffee durchweg mit kochendem Wasser und unter hohem Druck zu. Eine ähnliche Zubereitung wie man sie vom Espresso kennt. Kein Wunder also, dass diese Methode auch von italienischen Einwanderern stammt. Allerdings wird dieser Kaffee auch als „Coffee“ bezeichnet und nicht als Espresso, wie wir es gewöhnt sind. Ein Latte Macchiato nennt sich dort Latte Espresso und ein Flat White ist die Anlehnung an den italienischen Cappuccino. Allerdings besitzt der Flat White deutlich weniger Schaum, als wir es vom Cappuccino gewöhnt sind.
Alles in allem ist und bleibt Australien ein echter Kaffeeexot mit ausgezeichnetem und häufig unterschätztem Spezialitätenkaffee.