Lage: |
Malabarküste, Karnataka/Kerala |
Anbauhöhe: |
1.000 - 1.300 m |
Arabica Typ: |
Catimor, Kent, S 795 |
Erntezeit: |
Oktober bis Februar |
Aufbereitung: |
Monsooning |
Aroma: |
würzig,leichte Erdnoten |
Geschmack: |
samtig weich, langanhaltend, unverwechselbar |
Körper: |
gehaltvoll, ausgewogen, intensiv, komplex |
Säure: |
sehr wenig Säure |
Spitzenarabica aus Indien - ein häufig unterschätztes Kaffeeanbauland
Das in Indien Kaffee wächst, ist nicht jedem Kaffeetrinker bewusst. Für viele ist Indien nur als Teeanbauland bekannt. Aber gerade im asiatischen Raum wachsen ausgezeichnete Spitzenqualitäten. Sie zeichnen sich besonders durch ihren ausgesprochen gehaltvollen und kraftvollen Körper aus.
In Indien leben ca. 250.000 Kaffeefarmer, die allermeisten davon sind Kleinfarmer und besitzen nur wenige Hektar Land. Den größten Teil ihrer Erträge (ca. 80 %) exportiert Indien nach Europa und in die Vereinigten Staaten. Einer der bekanntesten indischen Arabicaspezialitäten ist der Monsooned Malabar.
Anbau
Das einzigartige an diesem Arabica ist nicht nur sein unverwechselbarer Geschmack, sondern sein einzigartiges Aufbereitungsverfahren, das sogenannte Monsooning. Denn nur dieses spezielle Aufbereitungsverfahren verleiht dem Monsooned Malabar seine charakteristischen Geschmack.
Im Jahr 1867 gründete der Kaufmann J. H. Aspinwall das gleichnamige Unternehmen. In den Anfängen verschiffte er Kokosnussöl, Bauholz und Gewürze nach Europa. Ebenso war er mit dem Schiffsbau vertraut. Aspinwall machte sich schnell einen Namen als Qualitätslieferant für indische Produkte. Es dauerte also nicht lange bis er auch Rohkaffee in sein Handelsrepertoir aufnahm.
Durch die mehrmonatige Verschiffung nach Europa mit Segelschiffen, veränderte sich der Rohkaffee aufgrund der Feuchtigkeit im Schiffsinneren. Durch diese Bedingungen erhielt der Kaffee seinen charakteristischen und einmaligen Geschmack, den die Europäer liebten. Doch die fortschreitende Technik in der Schiffsindustrie barg ihre Nachteile. Durch die modernen Dampfschiffe, kam der Kaffee nicht mehr mit Feuchtigkeit in Berührung. Das änderte den Geschmack des Kaffees merklich. Schnell beschwerten sich die Europäer und wollten "ihren" gewohnten Monsooned Malabar wieder zurück.
Heutzutage bedienen sich die ansässigen Kaffeebauern der Region dem Monsunregen und seinen Monsunwinden. Die Kaffeebohnen werden zunächst trocken aufbereitet, geschält und anschließend in Jutesäcke abgefüllt. Die Säcke werden dann mit reichlich Abstand aufgestellt und dem Monsun ausgesetzt. Alle 6-8 Tage werden die Säcke umgefüllt, da sich sonst Schimmelpilze bilden würden. Nach 8-10 Wochen ist das Monsooning abgeschlossen und der Kaffee kann verschifft werden.
Röstung
Wir rösten unseren Monsooned Malabar im Röstgrad City. Hierbei kommen seine charakteristischen Merkmale am besten zur Geltung. Intensives Aroma und ein ausgesprochen samtiger Körper. Seine leichten Erdnoten machen ihn unverwechselbar.
Zubereitungstipps
Dieser Kaffee eignet sich besonders für
Vollautomaten. Als lange Tasse Kaffee zubereitet, erwartet den Kaffeegenießer eine ausgewogene und gehaltvolle Tasse. Aber auch als Espresso überzeugt er den Genießer. Weich im Geschmack aber dennoch mit einem intensiven Körper.
Auch in der
Filterkaffeemaschine bleiben seine charakteristischen Merkmale optimal erhalten. Seine leichte Säure, gepaart mit seiner unverwechselbaren Samtigkeit, ergeben ein unverwechselbares Genusserlebnis.
Bei der Zubereitung mit der
French-Press-Kanne sollten Sie auch hier 8 g pro Tasse verwenden. Besonders seine typischen leichten Erdtöne kommen hier besonders gut zur Geltung. Sein langanhaltender weicher Nachgeschmack lässt noch lange nach dem Genuss einer Tasse Monsooned Malabar Ihr Herz höher schlagen.