Schmeckt Biokaffee besser als konventioneller Kaffee? Ist Bio Kaffee gesünder als normaler Kaffee? Wird Biokaffee schonender geröstet? Was sind die Unterschiede zwischen konventionellen Kaffees und Biokaffee?
Viele Verbraucher sind verunsichert. Immer und überall liest man von den verschiedensten Skandalen rund um unsere Lebens- und Genussmittel. Hier ist es ein Fleischskandal, da ist es die Vogelgrippe. Dort wird genmanipuliertes Gemüse verwendet und an anderer Stelle liest man von zu hohen Antibiotika Konzentrationen in unseren Fleischprodukten. Wie ist das bei unserem Lieblingsgetränk, dem Kaffee? Lohnt sich der Griff in das Bio Kaffee Regal oder ist der konventionelle Kaffee genauso gut?
Biologischer Kaffeeanbau ist vor allen Dingen schonender für unsere Umwelt. Der Verzicht auf chemische Düngemittel und chemische Pestizide ist ein Gewinn für die Umwelt und damit aktiver Umweltschutz. Das soll nicht bedeuten, dass alle anderen, konventionellen Kaffees schädlich für die Umwelt sind. Die Kaffeebauern, die Kaffees auf konventionelle Weise anbauen sind keine ausgemachten Umweltsünder. Im Gegenteil: Gerade kleine Kaffeefarmen, oft familiengeführte Betriebe, sind sich ihrer Verantwortung sehr bewusst. Sehr viele verzichten aus freien Stücken auf den Einsatz chemischer Düngemittel. Nicht zuletzt weil die Hilfsstoffe der chemischen Industrie sehr teuer sind. Wir kennen Kaffeebauern, die ihren Kaffee noch genauso anbauen, wie ihre Vorfahren vor hundert Jahren. Sie haben einen Werkzeugkasten mit natürlichen Schädlingsvertreibern und Düngemethoden, die sich seit vielen Generationen bewährt haben.
Eine berechtigte Frage. Wenn man von seinem Kaffeeröster weiß das der Kaffeebauer ohne den verschärften Einsatz chemischer Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmittel arbeitet, kann man sich auf die hohe Qualität des Rohstoffs sicher sein. Viele Verbraucher kaufen ihren Kaffee aber immer noch beim Discounter um die Ecke. Bei diesen Kaffees weiß man in der Regel nicht mal die genaue Herkunft der Kaffeebohnen. Denn Industriekaffee wird nicht mit Leidenschaft nach Land, Region und Sorte verkauft, sondern schlicht nach Markennamen. Oder haben sie auf einer Melitta Kaffeetüte schon die Zusammensetzung der Kaffeemischung lesen können? Beim kleinen Kaffeeröster um die Ecke ist diese Information sehr transparent. Meist wirbt die Kaffeemanufaktur mit dem Anbaugebiet oder der Arabicasorte seines Kaffees.
Das Biosiegel mit den beiden Biologos garantiert die Einhaltung der EU-Richtlinie zum Anbau biologischer Nahrungsmittel vom Ursprung bis in die Verpackung. Die zertifizierten Kontrollinstanzen kontrollieren sowohl im Anbauland als auch in den Ankunftshäfen und bei der Kaffeerösterei die Einhaltung der EU-Richtlinie. Die beiden Logos sind genauestens in Form, Farbe und Abmessungen definiert und dürfen nur von zertifizierten Betrieben unter Angabe der zuständigen Öko-Kontrollstelle verwendet werden. Das deutsche Logo ist das bekannte grün weiße, sechseckige Logo mit der Aufschrift „BIO nach EG Öko-Verordnung“. Das europäische Logo ist ein grünes Rechteck mit angedeuteten weißen Blatt aus Sternen. Bei der Verwendung des Logos muss jeweils die zuständige Kontrollstelle mit angegeben werden.
In Deutschland gibt es siebzehn Kontrollstellen die die Einhaltung der BIO Richtline der EU überprüfen. Jeder Betrieb, der mit dem Biologo werben will, muss sich bei einer der 17 Kontrollstellen registrieren und kontrollieren lassen. Die Kontrollstellen Nummer zeigt dem Verbraucher, welche Kontrollstelle zuständig ist. Über diese Nummer kann sich der Verbraucher informieren, ob der Betrieb oder der Händler tatsächlich registriert ist und das Biologo sowie das entsprechende Zertifikat führen darf.
Die EG-Öko-Verordnung setzt voraus, dass für die Nutzung des Bio-Siegels mindestens 95 % des Produktes aus biologischem Anbau kommen müssen. Der oberste Grundsatz für den Öko-Landbau ist die Ressourcenschonung und die Nachhaltigkeit. Beides wird anhand eines Kataloges von Prüfpunkten beim Erzeuger kontrolliert.
Für den Kaffeeanbau bedeutet das im Wesentlichen:
Diese Voraussetzungen – und noch einige mehr – werden von den jeweiligen Kontrollbehörden in den Anbauländern kontrolliert.
Der Kaffeeröster wird von den Kontrollstellen in Deutschland regelmäßig kontrolliert. Auch unangemeldete Kontrollen werden durchgeführt. Kontrolliert wird im Wesentlichen die Einhaltung folgender Punkte:
Wenn man genau nachrechnet, müsste der Bio Kaffee doch eigentlich billiger sein, als konventionell angebauter Kaffee. Schließlich fallen die teuren Chemikalien weg.
Das stimmt zwar, aber der Anbau von Bio Kaffee ist deutlich komplexer für die Kaffeebauern. Dazu kommen die hohen Kosten für die Biozertifizierung. Die kostet den Kaffeebauer in den Erzeugerländern rund 3000 Euro Gebühren. Gerade für kleinere Kaffeebauern ein nicht unerheblicher Kostenfaktor.
Vergleichbare Kosten fallen für die Verarbeitungsbetriebe an. Die Kaffeerösterei muss mit jährlich ca. 1.000 Euro Gebühren für die Zertifizierung rechnen. Daneben ist der Aufwand für die Dokumentation des Warenflusses in den Personalkosten noch nicht eingerechnet.
Mit dem Kauf eines Biokaffees sind sie immer auf der sicheren Seite. Biokaffees werden in den Plantagen der Kaffeebauern per Hand geerntet und sehr sorgfältig weiterverarbeitet. Die Qualitätskontrollen vor Ort sind sehr umfangreich und rechtfertigen damit auch den höheren Preis. Für die Kaffeebauern ist Biokaffee auch ein gutes Geschäft. Für die hochwertigen Kaffees erhalten sie speziell im direkten Handel mit den Kaffeeröstern deutlich höhere Preise, als sie am Weltmarkt erzielen würden.
Unsere Biokaffees sind sehr gut für die Zubereitung in einem Pour-Over Verfahren geeignet. Jeder Kaffee wurde von uns auf seine Eigenschaften als Filterkaffee verkostet. Für den Vollautomaten sind speziell die Biokaffees aus Indonesien geeignet. Den Sumatra Gayo Kaffee haben für auch als sortenreinen Bioespresso geröstet im Sortiment.
Probieren Sie die Biokaffees aus der Kaffeerösterei Klingler und lassen sich von dem Geschmack und den Aromen verzaubern.