Der Beitrag: Espresso mit der Siebträgermaschine zubereiten wurde am Dienstag, 25. April 2017 veröffentlicht und unter Kaffeezubereitung abgelegt.

Espresso aus der Siebträgermaschine zubereiten


Klein, stark und schwarz – so sollte sich der typische Klassiker aus Italien präsentieren. Die Rede ist hier natürlich von unserem geliebten Espresso. Ob zum Frühstück als kleiner Muntermacher, nach dem Essen oder einfach so zwischendurch – der Espresso gehört schon lange zu unserem Alltag.

Dank Bialetti und Vollautomat hat es der italienische Klassiker schon lange in unsere eigenen vier Wände geschafft. Doch die Zubereitung im Vollautomat oder mit dem Herdkocher ist für viele doch noch nicht so ganz das Wahre. Einzig und allein eine Siebträgermaschine kann die Herzen von wahren Espressoliebhabern höher schlagen lassen. Doch die Zubereitung in einer Siebträgermaschine kostet Zeit und viel Übung. Damit ihr schneller zum Ziel – dem perfekten Espresso zu Hause – kommt haben wir ein paar Tipps und Tricks für Euch zusammengestellt.

Vorbereitung muss sein


Zunächst ist ganz entscheidend, dass die Siebträgermaschine richtig aufgeheizt ist. Ein Espresso aus einer noch nicht heißen Siebträgermaschine schmeckt grauenvoll.

Aber nicht nur die Siebträgermaschine muss auf Betriebstemperatur kommen. Die Espressotassen, die im Idealfall aus dickwandigem Porzellan sind, sollten gut vorgewärmt werden. Viele Maschinen haben einen Warmwasserspender der sich für das Aufwärmen der Tassen anbietet.

Die Siebträger sollten in der Brühgruppe aufgewärmt worden sein. Denn auch wenn die Maschine heiß ist, kann der Espresso nichts werden, wenn ihr den Siebträger kalt benutzt. Wichtig ist auch, dass ihr den Siebträger immer gründlich reinigt und trocken reibt.

Frisches Kaffeepulver in einem Siebträger für Espressokaffee

Der perfekte Espresso in der Siebträgermaschine


Wer in eine Siebträgermaschine investiert sollte bei einer guten elektrischen Mühle nicht geizen. Gerade für Espressomahlungen sollte man auf eine hochwertige Mühle, am besten mit Scheibenmahlwerk, zurückgreifen. Frisch gemahlenes Kaffeepulver ist hier Pflicht.

Für die Espressozubereitung solltet ihr euren Kaffee in der feinsten Stufe mahlen. Die Faustregel besagt: Je kürzer die Kontaktzeit mit dem Wasser, desto feiner der Mahlgrad.

Für einen Espresso empfehlen wir rund 7 g Kaffeepulver. Der Siebträger sollte nun gut gefüllt sein. Streicht das Pulver, vorzugsweise mit dem Finger, glatt um einen ebene Fläche zum tampen zu haben.

Dass sogenannte Tampen ist einer der wichtigsten Schritte bei der Zubereitung eines guten Espresso. Mit einem metallischen „Stampfer“ presst ihr das Kaffeepulver gleichmäßig zusammen. Ihr solltet mit dem Tamper einen Druck von 15 - 20 kg ausüben. Die Oberfläche sollte gleichmäßig und fest sein. Solltet ihr Risse in der Oberfläche haben, kann der Kaffee nicht richtig extrahieren. Denn das Wasser sucht sich den Weg des geringsten Widerstandes und schießt einfach nur durch die Risse. Das Ergebnis ist ein unterextrahierter Espresso.

(Note: Ich erlebe häufig, dass neue Siebträgermaschinenbenutzer nur den mitgelieferten Plastiktamper benutzen. Tut euch und eurem Espresso einen gefallen und schmeißt ihn weg. Kauft euch einen richtigen schweren und ebenen Metalltamper. Mit diesen Plastiktamper die meistens auch noch nach außen hin gewölbt sind, erzielt ihr niemals so gute Ergebnisse wie mit einem ordentlichen Tamper. Achtet bitte darauf, dass der Tamper passgenau zu eurem Sieb ist.)

Bevor ihr den Siebträger einsetzt, solltet ihr die Brühgruppe rund 3 Sekunden „flushen“. Dadurch fließt das Wasser direkt ab und reinigt so die Brühgruppe von eventuell vorhandenen Kaffeeresten. Siebträger einsetzten, warme Espressotasse unterstellen und los geht’s.

Viele Siebträgermaschinen neigen bei längerer Nichtbenutzung zur Überhitzung der Brühgruppe. Durch das kurze flushen der Brühgruppe vor dem Espressobezug werden die richtigen thermischen Verhältnisse wieder hergestellt.

Frische Espressobohnen erzeugen cremareichen Espresso

Facts:


Das Instituto Nazionale Espresso Italiano (Nationales Institut für italienischen Espresso) empfiehlt folgende Richtwerte:
  • Kaffeemenge 7 g
  • Durchlaufzeit 25 – 30 Sekunden
  • Volumen in der Tasse inkl. Crema 25 ml ± 2,5 ml
  • Druck der Wassereingabe 9 bar ± 1 bar
  • Wassertemperatur 88 °C ± 2 °C

Geschmack entscheidet


Die Espressozubereitung mittel Siebträgermaschine kann man schon wissenschaftlich angehen. Es gibt so viele Parameter zu beachten. Lasst Euch nicht ins Boxhorn jagen. Die Espressozubereitung mit der Siebträgermaschine sollte vor allem Spaß machen. Die angegebenen Werte sollen euch als grobe Richtwerte dienen. Letztlich entscheidet der Geschmack in der Tasse. Ob dann sieben oder acht Gramm Kaffeepulver , 92° oder gar 94° Celsius eingestellt werden müssen, ist egal. Es muss schmecken!

Es ist immer von der Kaffeesorte abhängig, wie die Maschine eingestellt werden sollte. Ein „fetter“ Kaffee, also einer, der vergleichsweise viel ätherische Öle hat, muss nicht so fein gemahlen werden, wie ein etwas „trockenerer“. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Öl schon an der Oberfläche zu erkennen ist. Man merkt das viel eher an der Dichte der Kaffeebohnen. Indonesische Kaffees sind für ihren hohen Anteil ätherischer Öle bekannt und beliebt.

Gerade säurebetonte Espressosorten mögen es etwas wärmer. Sollte der Espresso in der Tasse zu säurelastig sein, könnte die Erhöhung der Brühtemperatur um 1° bis 2° C schon eine gute Wirkung zeigen.

Wie man eine Über- oder Unterextraktion leicht erkennt, haben wir in unserem Lexikon zusammengefasst.

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